Mut heißt nicht keine Angst, Mut heißt trotzdem machen
Manchmal gibt es Momente im Leben, da steht man an einer Kreuzung. Nicht unbedingt weil man es geplant hat, sondern weil das Leben einen dorthin geführt hat. Ich war viele Jahre lang Kunde eines ganz normalen privaten Internetanschlusses, mit allem was dazugehört. Fernsehen, Komfort, Bequemlichkeit. Es funktionierte irgendwie, und es war einfach bequem. Und trotzdem habe ich gemerkt, dass ich für meinen Weg in der IT Sicherheit wachsen muss. Und Wachstum entsteht nicht in der Komfortzone.
Technik prüft einen ständig. Jeder Administrator weiß das. Egal ob es um Mailserver, DNS, SPF, wechselnde Adressen, Firewalls, Sicherheitsüberwachung oder Containerlösungen geht, irgendetwas funktioniert immer nicht so wie man es erwartet. Und manchmal kommt alles gleichzeitig. Lange Nächte, wachsender Druck, Momente der Selbstzweifel, Situationen in denen man am liebsten alles abbrechen würde. Aber genau das sind die Momente, in denen echter Mut entsteht. Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet weiterzugehen, auch wenn es schwer fällt.
In den letzten Tagen habe ich erneut gespürt, wie herausfordernd Technik sein kann. Fehlermeldungen, abgewiesene Nachrichten, unerwartete Sperrlisten, Verbindungsabbrüche. Dinge, die jedes Projekt abrupt stoppen können. Und trotzdem sind es genau diese Situationen, in denen man innere Stärke entwickelt. Man wächst nicht in den Zeiten, in denen alles flüssig läuft, sondern in den Zeiten, in denen man sich durchbeißen muss. Wenn man dranbleibt und sich nicht abbringen lässt. Wenn man sich bewusst macht, dass man sein Ziel erreichen wird, egal wie viele Schwierigkeiten auftauchen.
Ich habe gelernt, im Chaos ruhig zu bleiben. Systeme nicht nur zu reparieren, sondern zu verstehen. Und ich habe verstanden, dass man wachsen muss, wenn die eigenen Projekte wachsen. Mein gesamtes Umfeld in der IT Sicherheit wird größer: eigene Server, eigene Werkzeuge, eigene Testumgebungen, eigene VPN Lösungen, eigene Sicherheitskonzepte, ein eigenes Buch, Lernprojekte und die Planung zur Selbstständigkeit. Irgendwann erreicht man den Punkt, an dem halbe Lösungen nicht mehr ausreichen.
Deshalb habe ich mich entschieden, meinen privaten Anschluss gegen einen professionellen Geschäftskundentarif auszutauschen, inklusive fester Adresse im Internet. Nicht weil es bequem wäre. Nicht weil ich neugierig war. Sondern weil es notwendig ist, wenn ich ernsthaft auf professionellem Niveau arbeiten möchte. Eine feste technische Basis, verlässliche Zustellung von Nachrichten, stabile Infrastruktur und technischer Support, der auf Geschäftsbedarf ausgelegt ist. Das ist der Schritt heraus aus dem Hobby Bereich hin zu einer echten professionellen Arbeitsumgebung.
Mut muss nicht laut sein. Mut muss nicht auffallen. Oft ist Mut eine ruhige Entscheidung, die man trifft, wenn niemand zusieht. Ein Telefonat, eine Umstellung, eine bewusste technische Entscheidung. Doch dahinter steckt etwas viel Größeres: der Wille, nicht stehenzubleiben.
Jede Administratorin und jeder Administrator ist schon einmal gefallen. Jede und jeder. Die Guten stehen wieder auf, klopfen den Staub ab und machen weiter. Nicht weil sie unverwundbar sind, sondern weil sie wissen, dass es keine Option ist aufzugeben. Auch dann nicht, wenn es schwer wird. Auch dann nicht, wenn Hindernisse auftauchen. Denn für jedes technische oder persönliche Problem gibt es eine Lösung, wenn man bereit ist weiterzugehen.
Und genau jetzt gehe ich den wichtigsten Schritt in Richtung professionelle IT Sicherheit, den ich bisher gegangen bin. Ich weiß, dass dieser Weg nicht immer einfach wird. Aber ich weiß auch, dass ich ihn gehen werde.
Aufgeben ist keine Option. Nicht heute. Nicht morgen. Niemals.
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